Der verräterische Blick ins Innere
14.11.2020
, 08:41
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Ein Sicherheitsscanner am Flughafen hat zwei Röntgendetektoren. Einer registriert die Strahlen mit niedriger Energie, der andere die mit hoher. Daraus kann das System auf die Materialien schließen und markiert Metall anders als organische Stoffe. Aber worum handelt es sich bei den beiden rechteckigen Objekten im Koffer? Diese Frage kann man nur mit einem anderen Trick klären. Bild: Foto Uwe Ewert
Röntgens erster Aufbau: Hochspannung lässt Elektronen auf das Glas einer evakuierten Röhre prallen, wo sie X-Strahlen erzeugen. Bild: akg-images / Science Source
Diese erste Aufnahme einer menschlichen Hand entstand am 22. Dezember 1895, also nur ein paar Wochen nachdem Röntgen seine "X-Strahlen" entdeckt hatte. Zu sehen sind die Fingerknochen und ein Ring seiner Frau Anna Bertha. Sie musste dafür 50 Minuten stillhalten und bekam wahrscheinlich das 1500-Fache der heute typischen Strahlendosis einer Handaufnahme ab. Bild: Deutsches Röntgen-Museum, Remscheid
Als Max Liebermann seine "Rasenbleiche" 1883 im Pariser Salon ausstellte, hagelte es Ablehnung. Ein Kritiker nannte eine einsame Arbeiterin im Vordergrund einen "kapitalen Fehler". Doch auf dem heutigen Gemälde ist die Frau gar nicht zu sehen. Erst das Röntgenbild zeigte den Restauratorinnen des Wallraf-Richartz-Museums, dass sie nachträglich übermalt wurde. Wie die Durchleuchtung weiterhin zeigte, malte Liebermann zuerst den Garten und fügte dann die Frauen hinzu. Die Position der Laken muss aber von Beginn an klar gewesen sein, denn diese Stellen sparte er beim Malen der Landschaft bereits aus. Bild: Fotos Rheinisches Bildarchiv Köln/ Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Durchleuchtete Hände: Die Folgen einer Gichterkrankung sind grün hervorgehoben. Bild: Foto Uniklinikum München
Moderne Röntgenaufnahmen entstehen in Sekundenbruchteilen. Sie sind gestochen scharf, weil die Strahlen von einer fast punktförmigen Quelle ausgehen. Zudem werden bei medizinischen Aufnahmen besonders gesundheitsschädliche Anteile der Strahlung herausgefiltert. Bild: imageBROKER/Simon Belcher