Wilhelm und seine Getreuen: Eine Bildlektüre
Dass das Deutsche Kaiserreich, das „Reich der Hohenzollern“, wie es der Bundespräsident nennt, ein zwiespältiges Gebilde war, zerrissen zwischen Zukunft und Vergangenheit, wird inzwischen bei jeder Gelegenheit wiederholt. Es ist die Formel, auf die sich Politiker und Historiker einigen können, ganz gleich, ob sie den Gegenstand von rechts oder links, im Schummerlicht der Nostalgie oder mit dem ätzenden Auge des Anklägers betrachten. Gegründet im Krieg, vor genau hundertfünfzig Jahren im besetzten Schloss von Versailles während der Belagerung von Paris, ging das Kaiserreich knapp fünf Jahrzehnte später durch einen verlorenen Krieg zu Ende.
Dazwischen aber erlebte Deutschland gut vierzig Jahre eines bis dahin nicht gekannten inneren und äußeren Friedens, der sich in steigenden Bevölkerungszahlen, industriellen Höchstleistungen und dem Aufstieg zur größten Handelsmacht der Welt niederschlug. Dass dieses blühende Land mutwillig die militärische Konfrontation im Ersten Weltkrieg suchte, ist heute vielen Zeitgenossen ein Rätsel, und nicht wenige flüchten angesichts des Widerspruchs in den Glauben, der Krieg sei dem Kaiserreich aufgezwungen worden.
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