Georg Klein erhält den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds

Der Schriftsteller Georg Klein erhält in diesem Jahr den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds. Der 69-Jährige erzähle „komisch und düster, aufregend und überraschend“ von der Wirklichkeit, in dem er ihr selbstbewusst die Phantasie gegenüberstelle, teilte die Jury des Literaturfonds am Mittwoch in Darmstadt zur Begründung mit. Der mit 5.000 Euro verbundene „Kranichsteiner Literaturförderpreis“ geht in diesem Jahr an Sven Pfizenmaier. Beide Auszeichnungen werden am 28. November in Berlin überreicht.
Der in Augsburg geborene Georg Klein lebt mit seiner Familie in Berlin und Ostfriesland. Sein Debütroman „Libidissi“ (1998) wurde mit dem „Brüder-Grimm-Preis“ ausgezeichnet. Im Jahr 2000 wurde ihm für einen Ausschnitt aus „Barbar Rosa“ der Ingeborg-Bachmann-Preis zuerkannt. Für den „Roman unserer Kindheit“ erhielt er 2010 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie „Belletristik“
In seinem aktuellen Roman „Bruder aller Bilder“ führe Klein die Leserinnen und Leser unmerklich ins Geheimnisvolle, hob die Jury hervor. „Es sprechen die Toten und die Lebenden müssen – wie es an einer Stelle heißt – ‚ausnahmswach‘ sein. Und wir staunen beim Lesen über die Sprach- und Fabulierfähigkeit dieses Autors, der hier das Genre des Schauerromans benutzt und variiert.“
Der 1991 in Celle geborene Sven Pfizenmaier entwerfe in seinem Debütroman „Draußen feiern die Leute“ aus der deutschen Provinz „mutig und verspielt ein Gesellschaftsporträt zwischen Wirklichkeit und Traum, Fantasie und realer Kriminalität“, lobte die Jury.
Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds ist 2020 aus dem Kranichsteiner Literaturpreis hervorgegangen. Das dadurch von 30.000 auf 50.000 Euro erhöhte Preisgeld wird weiterhin durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. Der Große Preis ging bisher an die Schriftstellerinnen Felicitas Hoppe und Ulrike Draesner.