Sie störte die Nachtigall

Sie schrieb eines der beliebtesten Bücher der amerikanischen Literatur: Die Geschichte um den grassierenden Rassismus in den Südstaaten, ausgefochten von dem Kleinstadtanwalt Atticus Finch (in der Verfilmung von Gregory Peck gespielt) und seiner Tochter Scout, war Harper Lees Debüt – und zugleich ihr größter Erfolg. Sie bekam dafür den Pulitzer-Preis verliehen und wurde in 40 Sprachen übersetzt.
Schon als Kind interessierte sich die geborene Nelle Lee fürs Schreiben, sie war von Klein auf mit dem nahezu gleichaltrigen Truman Capote befreundet. Dennoch entschied sie sich zunächst für ein Studium der Rechtswissenschaften. Nach drei Jahren, 1948, gab sie das Studium jedoch auf und begann ernsthaft zu schreiben. Nach einigen Versuchen mit Kurzgeschichten veröffentlichte sie im Jahr 1960 unter dem Künstlernamen Harper Lee den Roman „To kill a Mockingbird“, zu deutsch: „Wer die Nachtigall stört“.
Daraufhin schrieb Lee noch einige weitere Essays und assistierte Truman Capote bei den Recherchen für seinen Roman „Kaltblütig“, zog sich dann jedoch in ihr Privatleben zurück. Bis vor Kurzem galt sie als One Hit Wonder – doch vor einem Jahr wurde ein bisher verschollen geglaubtes Manuskript unter dem Titel „Go set a Watchman“ veröffentlicht, das ein großer Erfolg wurde. Es spielt zwanzig Jahre nach „Wer die Nachtigall stört“ und nimmt Figuren und Geschichte erneut auf. Geschrieben wurde es allerdings vor ihrem großen Erfolg.
Wie die Stadtverwaltung von Monroeville, Alabama bestätigt, starb Haper Lee in ihrer Heimatstadt – der Vorlage für das fiktive Maycomb aus ihrem bekanntesten Buch.