
Die Misere von Mainz

Im Augenblick danach ist der Oberbürgermeister von Mainz so schlau wie vorher. „Der Rhein fließt noch immer in die gewohnte Richtung“, sagte Michael Ebling (SPD) am Sonntagabend. Da war gerade heraus, dass die Mainzer den Bibelturm nicht wollen, der als Erweiterung des Gutenberg-Museums aller Welt vor Augen führen sollte, welchen Schatz die Stadt hütet – die Gutenberg-Bibeln. Sie stehen für die Bedeutung des modernen Buchdrucks, der mit Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, geboren 1398 zu Mainz, gestorben 1468 ebenda, seinen Anfang nahm. Und nun?
Nun haben 77 Prozent von rund 64.000 Mainzern, die am Bürgerentscheid teilnahmen, das Vorhaben abgelehnt. Oberbürgermeister, Baudezernentin, Ampelkoalition und CDU-Fraktion im Stadtrat – sie alle sind düpiert. Das Gutenberg-Museum verfällt weiter vor sich hin. Aber das kennen die Mainzer von ihrem Rathaus, das so baufällig ist, dass man nur darauf wartet, dass kein Bürger es mehr betreten kann.
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