Die Kastration aller Franzosen steht unmittelbar bevor

Er fürchtet ein Schicksal wie Dominique Strauss-Kahn: In seinem Bestseller, mit dem der Journalist Eric Zemmour seine Wahlkampagne lanciert, erinnert er an die Verhaftung des Favoriten für die Präsidentenwahl vor zehn Jahren in New York. DSK war angeklagt, ein schwarzes Zimmermädchen vergewaltigt zu haben. Mit der Verhaftung datiert Zemmour, dem ebenfalls sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden, „das Ende von tausend Jahren monarchistischer und patriarchaler französischer Kultur“. Er stilisiert sie zur „Kastration aller französischen Männer“.
Auch für den Philosophen Alain Finkielkraut gehört „die patriarchale Ordnung“ der Vergangenheit an. Die Frauen, stellt er in Interviews fest, hätten längst die Alleinherrschaft über die Geburtenkontrolle erobert. Die „feministische Revolution“ sei vollzogen, schreibt er in seinem sehr viel differenzierteren Buch „Après la littérature“. Die französische Zivilisation, die von ihr geprägt wurde, sei am Ende, Proust werde nicht mehr verstanden.
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