Der Tod schlägt Funken

Kann das Gehirn wiederbelebt werden, so wie dies beim Kreislauf gelingt? Die Hirnzellen des Menschen, wie die aller Säugetiere, sterben rasch, wenn sie nicht mit Sauerstoff versorgt werden und keine Nährstoffe erhalten. So jedenfalls lehren es bisher Biologie und Medizin. Nur wenige Minuten der Minderversorgung genügen, dann sind die Zellen irreversibel geschädigt. Diese bislang für unumstößlich gehaltene Erkenntnis der Wissenschaft ist nicht zuletzt Lebenselixir der Transplantationsmedizin. Denn ist der irreversible Ausfall aller Hirnfunktionen, des Hirnstammes und des Großhirns, der Hirntod, einmal festgestellt, können Organe für eine Transplantation entnommen werden.
Die Kritik an der Setzung des Hirntods als Tod des Menschen ist international betrachtet niemals verstummt, spielt aber in den aktuellen Debatten um die Widerspruchslösung und den Umgang mit potentiellen, also noch nicht hirntoten Spendern eine Nebenrolle. Bislang gilt: Das Gehirn kann sich nicht erholen, wenn es länger als fünf, vielleicht zehn Minuten von der Versorgung abgeschnitten ist.
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