„Dieser Gewalt kann man nur Liebe und Schwäche entgegensetzen“

Am Wochenende ließ der bedrängte Aleksandr Lukaschenka seinen Palast von der Armee abriegeln und trat mit Sturmgewehr auf. Wie sicher ist er sich der Loyalität seines Gewaltapparats?
Ich weiß nicht, ob er bereit wäre, auf unbewaffnete friedliche Menschen zu schießen. Was während der vergangenen Tage und Wochen geschah, war ja kaum ein Protest, es gab keine zerschlagene Scheibe, keinen verbrannten Reifen, keine Steinwürfe auf Polizisten. Es war eher eine Demonstration, dass es uns gibt, dass wir die Mehrheit sind; dass wir bei den Wahlen betrogen wurden und dass die Betrüger so tun, als gäbe es uns nicht.
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Der Schriftsteller Viktor Martinowitsch, Jahrgang 1977, lebt in Minsk und lehrt Kunstgeschichte an der Europäischen Geisteswissenschaftlichen Universität in Vilnius. Auf Deutsch erschien zuletzt sein Roman „Mova“ (2016).