Wir alle müssen uns kümmern
Wir versuchen gerade, die durch das Coronavirus ausgelöste globale Krise zu verstehen. Dazu kommen zunehmende Rufe nach sozialer und ökonomischer Gleichberechtigung – vor allem angesichts der Diskriminierung in vielen Ländern. Dabei sollten wir aus den Erfahrungen des zwanzigsten Jahrhunderts lernen – eines Jahrhunderts mit durchaus konstruktiven, vor allem aber sehr destruktiven Entwicklungen.
Das zwanzigste Jahrhundert war geprägt von Gewalt und Blutvergießen, von Umweltzerstörung, von zunehmender Ungleichheit zwischen Arm und Reich und von sozialer Diskriminierung. Immer wieder entschieden sich Menschen, Gemeinschaften oder Nationalstaaten für die Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung und gegen den Dialog. Historiker schätzen, dass mehr als zweihundert Millionen Menschen in Konflikten getötet wurden. Konflikte bedeuten nur Leid – keine Lösung!
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Die Frankfurter Goethe-Universität konnte in diesem Jahr ihren traditionellen „Europasommer“ nicht ausrichten. Er sollte 2020 den Beziehungen Frankfurts zu seiner Partnerstadt Mailand und den Beziehungen Hessens zu seiner Partnerregion Emilia-Romagna gelten. Die Corona-Pandemie hat nicht nur die entsprechenden Veranstaltungen verhindert, sondern die deutsch-italienischen Beziehungen selbst auf eine besondere Bewährungs-, ja Belastungsprobe gestellt.
So kam der Gedanke auf, ersatzweise Angehörige unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen und gesellschaftlicher Felder zu bitten, in Essays überschaubarer Länge ihren Blick auf die Welt mit Corona festzuhalten. Zusammen mit der Hessischen Staatskanzlei, dem italienischen Generalkonsulat und der Villa Vigoni, dem Deutsch-Italienischen Zentrum für den Europäischen Dialog, soll so ein Gedankenaustausch organisiert werden – bevor im Sommer 2021 hoffentlich wieder deutsch-italienische Begegnungen auf dem Campus der Goethe-Universität möglich sein werden und das Fest nachgeholt wird.
Wir werden in lockerer Folge Beiträge dieser „Goethe-Vigoni-Gespräche“ im Feuilleton der F.A.Z. abdrucken und im Internet veröffentlichen. Wir beginnen mit dem Text des Dalai-Lama, des einstigen Oberhaupts der tibetischen Exilregierung und geistlichen Oberhaupts der Tibeter. Er wird am kommenden Montag fünfundachtzig Jahre alt.