Keine Angst vor kühnen Visionen

Es ist kaum übertrieben zu sagen, dass der Umgang mit der Zukunft ein besonders zuverlässiges Kennzeichen ist, um nicht nur die verschiedenen menschlichen Persönlichkeitstypen, sondern auch die Generationen zu differenzieren. Die Offenheit des Kommenden verstört die einen und inspiriert die anderen, und manch ein Heranwachsender, der heute angesichts globaler Krisen um seine Zukunft bangt, wünscht sich wohl die ungetrübte Freude an großen Zukunftsvisionen vorangegangener Generationen zurück. Der Mut zu solchen Visionen ist heute oftmals einer gewissen ängstlichen Verlegenheit im Umgang mit dem Kommenden gewichen.
Nicht zuletzt die Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie schnell sich die Gegebenheiten in einer global vernetzten Welt ins fundamental Unvorhersehbare ändern können – wer wollte da noch ernsthaft versuchen, Prognosen abzugeben, die über die allernächste Zukunft hinausreichen können? Und doch führt kein Weg an langfristigem Denken vorbei, trotz aller Sorge und Verunsicherung. Denn auch wenn es vor allem die kurzfristigen Krisen sind, die unsere Aufmerksamkeit beanspruchen, ändert das nichts an der Existenz der nur langfristig zu meisternden Probleme wie etwa Klimawandel oder Ernährungskrise.
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