Langsam findet Dresden zur Normalität zurück

Die vom Hochwasser überflutete Kunst- und Kulturstadt Dresden kehrt allmählich zurück zur Normalität. Wichtige Museen in der Altstadt sind wieder geöffnet oder wollen Anfang der Woche ihre Pforten für Besucher öffnen.
Das Albertinum mit der Gemäldegalerie Neue Meister, der Skulpturensammlung und dem Grünen Gewölbe sowie das Deutsche Hygienemuseum hatten bereits am Wochenende wieder ersten Kulturtouristen Einlass gewährt. „Wir haben hier großen Besucherverkehr“, sagte eine Mitarbeiterin des Albertinums.
Am Dienstag wollen im Zwinger mit der Rüstkammer und der Uhrensammlung zwei weitere Museen der Staatlichen Kunstsammlungen öffnen. Am selben Tag soll die Ausstellung „Die schönsten Ansichten aus Sachsen“ mit romantischen Bildern von Johann Alexander Thiele (1685-1752) im Schloss wieder eröffnet werden. Dann soll auch der tagelang überspülte Innenhof des Dresdner Zwingers wieder zum Flanieren einladen. „Wir hoffen, dass dann dort die gröbsten Arbeiten nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe beendet sind“, sagte der Sprecher der Staatlichen Kunstsammlungen der dpa.
Gesucht: Räume für beschädigte Gemälde
Geschlossen bleiben weiter die Galerie Alte Meister und die Semper-Oper. Dort hatten Helfer des Technischen Hilfswerkes am Wochenende noch Wasser aus dem Keller gepumpt. Verkaufte Karten sollen vorerst bis zum 30. September zurückgezahlt werden. Die Verantwortlichen denken über die Auslagerung des Spielbetriebs in eine Interims-Spielstätte nach. Auch das Kunstgewerbemuseum auf Schloss Pillnitz werde wohl im nächsten halben Jahr nicht öffnen können, hieß es.
Der Generaldirektor der Kunstsammlungen, Martin Roth, hat nach dem Hochwasser eine zügige Lösung für die Unterbringung Tausender von Kunstwerken gefordert. „Was wir schnell brauchen in den nächsten Tagen, sind Räumlichkeiten, in denen wir die Bilder lagern, die feucht geworden sind“, sagte Roth in einem dpa-Gespräch in Dresden. Dabei handle es sich um etwa 20.000 Objekte, die sehr wertvoll seien.
Das Land müsse ein Interesse daran haben, dass die Objekte sicher untergebracht seien. „Wenn wir in Dresden nicht schnell eine Lösung finden, muss ich andere Angebote annehmen“, sagte der Generaldirektor. Die Bayerische Staatsgemäldesammlung in München, eine Berliner Spedition und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hätten Hilfe angeboten.