Wie kamen die Mondrians ins Krefelder Museum?
Werner Schmalenbach, der vor hundert Jahren geborene Gründungsdirektor der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, nannte die Gemälde von Piet Mondrian „geometrische Ikonen“. Schwarze Gitter auf weißem Grund, Rechtecke in den Primärfarben Rot, Gelb und Blau: Mondrians Kompositionen erkennt jedermann auf den ersten Blick, in ihrer unüberbietbar klaren Ordnung verkörpern sie die Verheißung der modernen Kunst. Als Schmalenbach den Auftrag erhielt, ein Museum der modernen Kunst am Rhein aufzubauen, eine Staatsgalerie für einen jungen und reichen Bindestrichstaat, wusste er, dass ohne Mondrian kein moderner kunstsinniger Staat zu machen war. In seinen 28 Jahren im Direktorenamt gelang es Schmalenbach, vier Bilder des 1944 in New York verstorbenen Niederländers für Düsseldorf zu erwerben.
Genauso lang wie die Ära Schmalenbach in Düsseldorf währte in Krefeld, zwanzig Kilometer von Düsseldorf entfernt auf der anderen Rheinseite gelegen, die Ära Wember. Paul Wember, sieben Jahre älter als Schmalenbach, wurde 1947 zum Direktor des Kaiser-Wilhelm-Museums ernannt und trat 1975 in den Ruhestand. Schmalenbach holte vier Mondrians nach Düsseldorf – sein Krefelder Kollege gab vier Mondrians weg.
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