Steinhardts Schätze kehren zurück

Die New Yorker Staatsanwaltschaft beging diesen Erfolg mit einem Festakt: 142 gestohlene Kunstschätze konnten die amerikanischen Behörden an Italien zurückgeben. Insgesamt repatriierten sie antike Kunstwerke im Wert von rund 14 Millionen Dollar. „Diese Werke verdienen einen Platz in ihrem Heimatland, wo die Italiener gemeinsam die Wunder der Vergangenheit ihres Landes bestaunen können“, sagte Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg. Der italienische Generalkonsul Fabrizio Di Michele kündigte bei der Feier an, dass die Werke im römischen Museo dell’Arte Salvata, dem Museum geretteter Kunst, ausgestellt würden.
Unter den gestohlenen Gegenständen befinden sich Fresken des vierten Jahrhunderts vor Christus, die aus der Stadt Paestum stammen, sowie Keramik aus der Zeit um 700 vor Christus. Die Raubkunst-Spezialeinheit konnte auch ein Fresko sicherstellen, das bei Ausgrabungen in Herculaneum am Fuße des Vesuvs gefunden wurde. Es war beim Ausbruch des Vulkans im Jahr 79 nach Christus verschüttet worden und zeigt Herkules als Kind, wie er eine Schlange erwürgt. Allein dieser Kunstschatz wird auf eine Million Dollar geschätzt.

Das Fresko und 47 weitere der nun zurückgegebenen Kunstwerke hatten die Ermittler bei dem amerikanischen Hedgefonds-Pionier und Milliardär Michael H. Steinhardt beschlagnahmt. Insgesamt fanden sie bei dem 81 Jahre alten Sammler, der für seine Kollektion ein Vermögen ausgab und dabei vor dem Erwerb geplünderter, geraubter und geschmuggelter Ware nicht zurückschreckte, 180 gestohlene Kunstwerke im Wert von siebzig Millionen Dollar. Steinhardt entgeht der Strafanzeige, weil er einem Deal mit der Staatsanwaltschaft zustimmte: Nach der Rückgabe seines Raubguts darf er für den Rest seines Lebens keine Käufe mehr auf dem Antikenmarkt tätigen.
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