Reporterin Antonia Rados hört bei RTL auf

Nach mehr als 25 Jahren verabschiedet sich die vor allem für ihre Berichterstattung aus Kriegs- und Krisenregionen bekannt gewordene Journalistin Antonia Rados vom Privatsender RTL. Das teilte der Sender am Donnerstag mit. Rados war noch im Frühjahr für RTL/NTV in der Ukraine als Reporterin im Einsatz gewesen. Stephan Schmitter, Geschäftsführer von RTL News, sagte, Antonia Rados sei eine außergewöhnliche Reporterin, „die mit ihren Kenntnissen über Land und Leute sowohl das politische als auch das Alltagsleben in den Krisenregionen dieser Welt für uns alle transparenter gemacht“ habe. Rados erklärte: „Mehr als ein Vierteljahrhundert war RTL meine journalistische Heimat und ich habe all die Jahre gerne für den Sender gearbeitet“. Sie wünsche „der neuen Generation von Reportern und vor allem Reporterinnen“ alles Gute.
Einem breiten Fernsehpublikum wurde Antonia Rados durch ihre Live-Berichterstattung aus Bagdad während des Irakkriegs 2003 bekannt. Dafür wurde sie unter anderem mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet. Preisgekrönt ist auch ihre Reportage „Feuertod“ über afghanische Frauen, die sich selbst verbrennen, für die sie 2007 unter anderem den Robert-Geisendörfer-Preis erhielt. 2019 wurde sie für ihre NTV-Reportage „Jemens langsamer Tod“ in der Kategorie „Beste Information: Auslandsreporter“ mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Ihre journalistische Laufbahn begann die gebürtige Österreicherin Antonia Rados 1978 beim Österreichischen Rundfunk (ORF). Anfang der 1990er Jahre wechselte sie als Sonderkorrespondentin zum Westdeutschen Rundfunk (WDR). Ab 1993 war Rados für RTL im Einsatz. 2008 ging die Journalistin als Sonderkorrespondentin zum ZDF. Bereits ein halbes Jahr später kehrte Rados jedoch zu RTL zurück und ist seitdem als Chefreporterin Ausland für den Kölner Sender tätig gewesen.