„Alles ist viel schlimmer gekommen als erwartet“

Zum Selbstverständnis von Anlagestrategen großer Fondsgesellschaften gehört es, Zuversicht zu verbreiten. Schließlich sollen den Anlegern, insbesondere den institutionellen Kunden, gebührenpflichtige Produkte verkauft werden. Umso deutlicher wird das schwierige Marktumfeld, wenn ein Vertreter dieser Zunft die Dinge beim Namen nennt. Das ist bei Bernhard Langer der Fall, der in der amerikanischen Fondsgesellschaft Invesco seit Jahren als leitender Anlagestratege tätig ist. „Das Ausmaß der Korrektur an den Finanzmärkten ist größer als erwartet ausgefallen“, sagt er im Gespräch mit der F.A.Z.
Die Zinswende und die Inflation würden von Faktoren angetrieben, bei denen nichts auf eine Entspannung hindeute, fügt er hinzu. Die Lieferkettenprobleme hingen davon ab, welche Maßnahmen China zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ergreife. Die Energie- und Nahrungsmittelpreise würden durch den Ukrainekrieg beeinflusst. Höchstens ein Basiseffekt aus dem schon vollzogenen Preisanstieg kann nach Ansicht von Langer in einem Jahr eintreten und die Inflation etwas drücken.
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