Geld anlegen wird in Zeiten der Zinswende nicht einfacher

In den vergangenen Tagen waren drei ungewöhnliche Vorgänge an den Finanzmärkten zu beobachten. So kündigte am Dienstag die sonst ständig vor Deflationsgefahren warnende japanische Notenbank wegen der stark steigenden Inflation zumindest einen Perspektivenwechsel an. Am Mittwoch dann lugte die Rendite der Bundesanleihe mit zehnjähriger Laufzeit erstmals seit Mai 2019 wieder in den positiven Bereich – wenn auch nur kurz. Und am Donnerstag war der erste Tag seit dem 20. Dezember 2021, an dem der Aktienindex MSCI World Value eine echte negative Rendite geliefert hat, wie Florian Ielpo berichtet, Head of Macro bei Lombard Odier Investment Managers. Das Unternehmen ist Investmentmanager für institutionelle Investoren.
Grund für den Negativtag des MSCI Value war laut Ielpo der rasche Anstieg der Anleihezinsen. „Das ist grundsätzlich nicht schlecht für Aktien, doch kommt es auf die Geschwindigkeit an, mit der sich der Wandel in der Zinswelt vollzieht“, sagt Ielpo. Er geht davon aus, dass die Normalisierung der Zinsen über zwölf Monate läuft. Sollte es aber schneller gehen, würden die Aktienkurse stärker in Mitleidenschaft gezogen.
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