Das Klima retten und dabei Geld verdienen
Früher hat man gerne übers Wetter geplaudert, heute dagegen redet alle Welt nur noch über das Klima: die Schüler auf der Straße, die Manager und Politiker auf dem Davoser Weltwirtschaftsforum, die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank, deren neue Präsidentin Christine Lagarde über eine grüne Geldpolitik nachdenkt. Am vergangenen Mittwoch meldete sich auch noch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, also die Zentralbank der Zentralbanken, mahnend zu Wort: „Der Klimawandel könnte die Ursache für die nächste systemische Finanzkrise sein.“ Auch für Anleger ist Nachhaltigkeit längst mehr als ein Zeitgeist-Thema. Schließlich spricht es sich allmählich herum, dass eine Geldanlage, die ökologischen und sozialen Kriterien folgt, nicht nur das eigene Gewissen beruhigt und den Kindern eine lebenswertere Welt hinterlässt, sondern dass damit auch eine ordentliche Rendite erzielt werden kann.
Immer mehr Fonds werden grün
Unter dem mehr oder weniger sanften Druck der Anleger stehend, kann es sich ein Unternehmen heute kaum noch leisten, das Thema Nachhaltigkeit zu ignorieren und sich nicht zumindest einen grünen Anstrich zu geben. Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung, die unter dem Kürzel ESG zusammengefasst werden, gehören inzwischen zu den Kriterien vieler Aktieninvestoren. Aber auch der Anleihemarkt wird immer umweltbewusster. Sogenannte grüne Anleihen, im Finanzjargon als Green Bonds bezeichnet, sind zunehmend begehrt. Lag das Emissionsvolumen 2013 bei gerade mal 11,5 Milliarden Dollar, so waren es im vergangenen Jahr laut der Climate Bond Initiative 248 Milliarden Dollar. Das sind zwar nur etwa vier Prozent des globalen Anleihemarktes, doch das Volumen steigt stetig. Für dieses Jahr erwartet die Organisation bis zu 400 Milliarden Dollar. Die Vereinigten Staaten und China waren 2019 wieder die Länder mit den höchsten Emissionsvolumen; allerdings entsprechen längst nicht alle grünen Anleihen aus China den global üblichen Standards.
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