Auf Heirat und Kinder folgen Scheidung und Armut?

Ich habe mal wieder Post bekommen, dieses Mal von Eltern aus Frankfurt zu einer Frage, die mir seit Jahren durch den Kopf geht. Was halten Sie von einem Eheführerschein für heiratswillige Kinder? Sie haben richtig gelesen, liebe Leser, es geht um die Frage, ob Verliebte vor dem Gang zum Standesamt zu einem Kurs über die rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen der Heirat verpflichtet werden sollten. Bitte lassen Sie sich, bevor Sie die Augen verdrehen, die Angelegenheit zwei Tage durch den Kopf gehen. Danach dürfen Sie an die Decke gehen, vielleicht werden Sie aber auch zu dem Schluss kommen, dass die Idee gar nicht so schlecht ist, frei nach der Maxime: Wer Auto fahren möchte, muss in die Fahrschule, und wer heiraten will, muss zwar nicht in die Eheschule, hat sich jedoch über die finanziellen und juristischen Folgen der Hochzeit aufklären zu lassen.
Meine professorale Gefährtin aus dem Holsteinischen ist der Meinung, der Vergleich hinke, Auto und Ehe seien nicht miteinander vergleichbar. Im Verkehr bestehe ohne Führerschein die Gefahr, die Allgemeinheit zu schädigen, in der Ehe ohne Zertifikat treffe das „nur“ den Partner und die Kinder, was trotzdem eine Katastrophe bleibe. Da bin ich anderer Ansicht. In Deutschland geht jede dritte Ehe in die Brüche, und die Folgen sind in vielen Fällen verheerend, nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für die Allgemeinheit.
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