Was tun, wenn die Bank Negativzinsen will?

Für immer mehr Bankkunden werden Negativzinsen offenbar Realität. Ein langjähriger Kunde der Commerzbank berichtete jetzt der F.A.Z., sein Bankberater habe ihn angerufen und ihn vor die Wahl gestellt. Entweder er schichte sein Geld vom Konto in andere Anlageformen um, unter anderem wurden Aktien genannt. Oder die Bank müsse künftig von ihm ein sogenanntes Verwahrentgelt für seine Ersparnisse verlangen – und er solle eine entsprechende Regelung unterschreiben. Was den Bankkunden sehr interessierte, war: „Was passiert wohl, wenn ich einfach ,Nein‘ sage – kündigt die Bank mir dann mein Konto?“
Die Commerzbank wollte dazu auf Anfrage keine Antwort geben. „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns nicht zu eventuell bestehenden Kundenbeziehungen oder Einzelfällen äußern“, teilte ein Banksprecher mit. Die Bank hatte aber schon im vergangenen Jahr berichtet, die Grenze für Negativzinsen für Neukunden auf 100.000 Euro herabzusetzen und mit Bestandskunden nach und nach Einzelgespräche zu führen. Anders als für Neukunden ist es bei Bestandskunden nämlich juristisch nicht so einfach, pauschal Negativzinsen über die allgemeinen Geschäftsbedingungen einzuführen – zumindest nach verbreiteter Rechtsauffassung müssen die Kunden einer Vereinbarung zustimmen.
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