Spanische Behörden überprüfen Ansteckungen bei einer Feier auf Gran Canaria

Die spanischen Behörden gehen der Vermutung nach, dass eine Party auf der Urlauberinsel Gran Canaria ein weiterer Ansteckungsherd für Affenpocken gewesen sein könnten. Das berichtete die Zeitung „El País“ am Samstag unter Berufung auf Quellen im Gesundheitssektor.
An der „Maspalomas Pride“, einer der wichtigsten Veranstaltungen im Kalender der Gay-Community, nahmen vom 5. bis 15. Mai etwa 80.000 Menschen aus Spanien und vielen anderen Ländern teil. Mehrere der in den letzten Tagen in Madrid diagnostizierten positiven Fälle hätten sich bei dem Event aufgehalten, so „El País“. Es sei unklar, ob sich diese bei der Party ansteckten oder ob Patient Null des Ausbruchs sich unter ihnen befand. „El País“ schreibt, dass es sich bei den Infizierten um „zwei oder drei“ junge italienische Männer handle, deren Infektion in Rom bestätigt wurde. Außerdem seien ein paar Personen aus Madrid darunter, sowie ein Fall, der der Insel selbst untersucht werde.
In Spanien sind bislang 30 Fälle von Affenpocken nachgewiesen. Bei dem Ausbruch auf der „Maspalomas Pride“ handelt es sich um den zweiten größeren Ausbruch in den letzten Tagen. Der erste Ausbruch wurde in der Sauna Paraiso im Madrider Stadtteil Malasaña registriert, die am Freitag vom regionalen Gesundheitsministerium geschlossen wurde. Der Regionalrat Enrique Ruiz Escudero brachte die Einrichtung mit den „meisten“ der in der Region registrierten Fälle in Verbindung.
Infektionen mit dem Affenpocken-Virus werden aus immer mehr Ländern gemeldet. Fieber, starke Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten, häufig auch Lymphknotenschwellungen sind mögliche Symptome. Typisch ist zudem ein vom Gesicht auf den Körper übergreifender Ausschlag. Selten treten Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auf.
Laut Robert Koch-Institut verbreitet sich das Virus üblicherweise bei Nagetieren und überträgt sich von dort auf den Menschen. Infektionen von Mensch seien am ehesten bei engem Körperkontakt oder durch sogenannte Schmierinfektionen möglich.