Getötete Frauen, geschonte Täter?

Araceli Osorio Martínez fährt nicht oft mit der Metro zur Haltestelle Universität in den Süden von Mexiko-Stadt. Vor dem großen Wandgemälde am Ausgang verlangsamt sie ihren Schritt, hält einen Moment inne, blickt den Farben ausdruckslos entgegen. Hier war sie am 4. Mai 2017 mit ihrer Tochter Lesvy verabredet. „Ich spürte, dass sie mir etwas Wichtiges sagen wollte.“ Doch was ihre damals 22 Jahre alte Tochter beschäftigte, wird Osorio Martínez nie mehr erfahren. Lesvy ist tot.
Am 3. Mai, einen Tag vor dem geplanten Treffen, fand ein Wachmann morgens ihre Leiche. Lesvy lag neben einer Telefonzelle, mitten auf dem Campus der größten Universität Lateinamerikas, der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM). Ihre Mutter erfuhr davon am Telefon.
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