14 Tote durch Schüsse an einem Wochenende in den USA

Nach einer Serie schwerer Schusswaffenangriffe sind in den Vereinigten Staaten am Wochenende abermals 14 Menschen durch Waffengewalt getötet worden. In Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania schossen am Samstagabend bislang nicht gefasste Angreifer in einem Ausgehviertel um sich, töteten drei Menschen und verletzten zwölf weitere. Anlass der Tat soll ein Streit gewesen sein.
In der Nacht auf Sonntag kamen bei einem Angriff in einer Bar in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee drei Menschen ums Leben; zwei wurden erschossen, ein Dritter wurde von einem Auto überfahren, als er floh. In der Stadt Saginaw in Michigan wurden laut übereinstimmenden Berichten örtlicher Medien drei Menschen erschossen und zwei weitere verletzt. Bei vier Schusswaffenangriffen in South Carolina, Arizona und Georgia kamen am Wochenende weitere fünf Personen ums Leben.
Die Bürgermeisterin von Phoenix, Kate Gallego, schrieb nach dem Tod eines vierzehnjährigen Mädchens am Samstag auf Twitter: „Sieht aus, als würden wir keinen Tag ohne einen weiteren Schusswaffenangriff auskommen.“ Nach drei Massakern in einem Supermarkt, in einer Grundschule und in einem Krankenhaus mit zusammen 33 Toten im Mai ist in Amerika die Debatte über schärfere Waffengesetze abermals entbrannt. Präsident Joe Biden, der in einer Rede am Donnerstag eindringlich zum Handeln aufgefordert hatte, erneuerte am Sonntag seine Forderung nach einem Verbot halb automatischer Waffen oder mindestens einer Heraufsetzung der Altersgrenze von 18 auf 21 Jahre.
Im Senat bemüht sich eine Gruppe unter der Leitung des demokratischen Senators von Connecticut, Chris Murphy, und des republikanischen Senators von Texas, John Cornyn, um einen überparteilichen Kompromiss für schärfere Waffengesetze. Traditionell verweigern die Republikaner solche Vorstöße; um einen Gesetzentwurf zur Abstimmung zuzulassen, sind die Stimmen von zehn Republikanern nötig. Murphy zeigte sich im Sender CNN am Sonntag vorsichtig hoffnungsvoll. „Ich habe noch nie an so ernsten Verhandlungen teilgenommen wie an diesen.“ Am wahrscheinlichsten sind moderatere Schritte wie etwa eine strengere Hintergrundüberprüfung von Waffenkäufern.