Tausende Abtreibungsanfragen pro Tag

Es sind rund zwanzig Fragen, die eine Frau auf der Website von „Aid Access“ beantworten muss – je nach Antwort. Weiß sie sicher, dass sie nicht länger als zehn Wochen schwanger ist? Kann sie mit den Gefühlen bezüglich der Entscheidung umgehen? Fällt sie sie aus freien Stücken? Ist die nächste ärztliche Hilfe nicht weiter entfernt als eine Stunde? Kann jemand bei ihr sein während der Prozedur? Kann sie alle diese Fragen mit Ja beantworten, stimmen die Grundvoraussetzungen dafür, dass die Organisation der Frau den Zugang zu einer medikamentösen Abtreibung ermöglicht.
Je nach amerikanischem Bundesstaat, in dem sie lebt, verschreibt und verschickt ein amerikanischer Arzt die Pillen, oder das Rezept kommt von einem europäischen Arzt von „Aid Access“, und die Medikamente werden von einer Apotheke aus Indien verschickt. Das Angebot sei dafür da, „soziale Gerechtigkeit zu schaffen und die Menschenrechte von Frauen zu verbessern, die keine Möglichkeit haben, Zugang zu lokalen Abtreibungsdiensten zu erhalten“, heißt es auf der Website. Nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, das bundesweite Recht auf Abtreibung nach fast fünfzig Jahren zu kippen, ist das für Schwangere in vielen amerikanischen Bundesstaaten der einzige Weg, ohne Reise eine Schwangerschaft abzubrechen – sofern sie nicht weiter als in der zehnten Woche sind.
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