Bruno und Beppo statt Giftkeule

Bruno hat Hunger. Stur hält er den Kopf gesenkt und knabbert an den Grasnarben. Beppo ist neugieriger. Zielstrebig geht er auf die Menschen zu, die sich auf einem Weg im Griesheimer Wald treffen, und beschnuppert die Hände, die ihm entgegengehalten werden. Bruno und Beppo sind zwei von sieben Eseln, die seit einigen Tagen eine besondere Naturschutzaufgabe haben: Sie sollen das Gras auf dem Waldboden fressen und diesen damit für Engerlinge unattraktiv machen und den Waldboden für eine natürliche Besamung freilegen. Denn die Stadt Griesheim hat, wie das benachbarte Pfungstadt, nicht nur ein Problem mit Trockenschäden im Wald, sondern vor allem ein Maikäferproblem.
2022 ist ein Maikäferjahr. Nach drei Jahren im Boden, wo sie sich an Wurzeln sattgefressen haben, fliegen die Maikäfer im vierten Jahr aus, um Nachwuchs zu zeugen. Dieser knabbert in den ersten Monaten die zarten Graswurzeln an, um sich dann an die Baumwurzeln zu machen, was viele Bäume nicht überleben. Deshalb gelten Maikäferlarven als Schädlinge.
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