Mindestens acht Tote bei Gebäudeeinsturz in Nigeria

Beim Einsturz eines mehrstöckigen Gebäudes in der nigerianischen Wirtschaftsmetropole Lagos sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. 23 Verletzte seien nach ihrer Bergung aus den Trümmern ins Krankenhaus gebracht worden, teilten die Rettungsdienste am Montag mit. Das Unglück hatte sich demnach am späten Sonntagabend im Viertel Ebute-Metta ereignet.
Ein Vertreter der Nationalen Zivilschutzbehörde Nema sagte, Erdgeschoss und erster Stock des kollabierten Gebäudes seien als Lagerräume genutzt worden. Der zweite und der dritte Stock waren demnach bewohnt. Die Bergungsarbeiten wurden am Montag fortgesetzt, zur Unglücksursache wurden Ermittlungen eingeleitet.
In Nigeria wird seit Monaten über die mangelhafte Sicherheit von Gebäuden diskutiert. Im Januar starben drei Menschen, darunter zwei Kinder, beim Einsturz einer Kirche im südlichen Bundesstaat Delta. Im November stürzte in Lagos ein im Bau befindliches Hochhaus ein, mindestens 45 Menschen kamen dabei ums Leben.
Alleine in Lagos sind laut der Studie einer südafrikanischen Universität seit 2005 mindestens 152 Gebäude eingestürzt. Als Gründe für die häufigen Vorfälle werden oft schlechte handwerkliche Standards, minderwertige Baumaterialien und Korruption in der Aufsichtsbehörden genannt.
In Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Staat Afrikas, leben Millionen Menschen baufälligen Unterkünften. Die Metropole Lagos hat mehr als 20 Millionen Einwohner und wächst seit Jahren rasant.