Wie geht Netzwerken digital?

Netzwerken ist wichtig – so wurde es uns immer wieder im Studium vermittelt. Gerade Journalisten helfe es bei der Themenfindung und öffne berufliche Türen. Doch wie baue ich mir ein Netzwerk überhaupt auf? Vor der Pandemie schaffte man das am besten vor Ort auf Veranstaltungen oder Tagungen. Also meldete ich mich kurz nach meinem Bachelorstudium bei einer dreitägigen Tagung für Wissenschaftsjournalisten an. Guter Dinge ließ ich einen Satz Visitenkarten anfertigen. Die Tagung begann mit einer lockeren Abendveranstaltung. Ungezwungen konnten so die Leute ins Gespräch kommen. Allerdings fühlte sich das Ganze für mich wie eine Art Klassentreffen an – und ich war nicht Teil dieser Klasse. Ich mischte mich unter die Leute und versuchte, mich an deren Gesprächen zu beteiligen. Doch kurz darauf lösten sich die Grüppchen wieder auf, und ich blieb zurück. An diesem Abend bin ich etwa fünf Visitenkarten losgeworden und war ziemlich ernüchtert.
Warum ich Ihnen diese Anekdote erzähle? Netzwerken kann gerade für introvertierte Menschen anstrengend und frustrierend sein. „Manche genießen es, für andere ist es wiederum Arbeit außerhalb der Arbeit“, sagt Julia Christoph. Sie ist Wirtschaftspsychologin und Kommunikationsexpertin bei Linkedin Deutschland. Die Menschen, mit denen man sich gern vernetzen möchte, sind bei beruflichen Netzwerken wie Linkedin und Xing einen Mausklick entfernt. Anstrengender Small Talk und peinliche Stille sind hier eher selten.
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