Das Schweigen der Universitäten in der Pandemie
Man stelle sich vor, Marsmenschen wären im März in der Bundesrepublik Deutschland gelandet und hätten versucht, sich während der Krise Klarheit über Machtverhältnisse und Einflusssphären in der deutschen Öffentlichkeit zu verschaffen. Schnell hätten sie begriffen, dass sich die Diskussionen im „Netz“ neutralisieren, nichts über Organisationsgrade von Öffentlichkeit aussagen – und daher ignoriert werden können. Konzentriert hätten sie sich auf die gebündelteren Kanäle: aufs Fernsehen, Radio und die nationalen Zeitungen.
Dabei hätten sie gelernt, dass Bundesministerien und Landesregierungen, Arbeitgeber- und Ärzteverbände, Gewerkschaften, Virologen, Epidemiologen und einzelne Ämter respektierte Stimmen in der Öffentlichkeit haben und dass Schulen und Kindertagesstätten (allerdings nur, weil Eltern nicht zugleich arbeiten und sich um die Kinder kümmern können) zentrale Einrichtungen sind. Worauf sie aber nie gekommen wären, ist, dass es in Deutschland so merkwürdige Institutionen wie Hochschulen gibt. Von ihnen fehlte in der Öffentlichkeit jede Spur.
Behalten Sie das Geschehen umfassend im Blick.
Zugang zu allen F+Artikeln
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Exklusive Berichte zur Corona-Pandemie und anderen Themen
- Über 500 F+Artikel pro Monat
- Jederzeit kündbar
Sonntagszeitung plus
Jetzt F+ und am Sonntag Lesegenuss mit der FAS
Nur 5,95 € /WOCHE
- Starke Themen, mutige Standpunkte: Die digitale Sonntagszeitung
- Bereits am Vorabend ab 20 Uhr
- Zugang zu allen F+Artikeln
- Jederzeit kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo