Wirtschaftslehre im Wandel

Ich bin über den Begriff Soft Laws gestolpert“, schreibt eine Studentin in den Videochat der Vorlesung. Unternehmensethik steht heute für die Erstsemester der Uni Vechta auf dem Stundenplan. Gerade lief ein Erklärvideo zum Thema „Corporate Social Responsibility“, der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen. Christoph Schank freut sich über die Nachfrage. „Das sind Übereinkünfte, etwa zwischen mehreren Unternehmen einer Branche, die aber nicht rechtlich bindend sind“, erklärt der Juniorprofessor. „Zum Beispiel bei Biosiegeln oder den MSC-Siegeln für nachhaltigen Fischfang.“
Seit 2011 lehren sie hier in Niedersachsen das Studienfach „Wirtschaft und Ethik“. Rechnungswesen und Marketing gehören hier genauso zum Curriculum wie „Sustainability Entrepreneurship“ oder die Kommunikation von Nachhaltigkeit. „Damit waren wir in Deutschland sehr früh dran“, sagt Schank, der den Studiengang mitkonzipiert hat. Mittlerweile aber ist die Konkurrenz groß. Genaue Angaben zu den Studierendenzahlen gibt es zwar nicht, aber Studiengänge mit Titeln wie „Social Business“ oder „Social Entrepreneurship“ sprießen beinahe genauso schnell aus dem Boden wie die sozialen Start-ups selbst. Sie setzen sich mit ihrem Geschäftsmodell für die Lösung sozialer Probleme ein, ohne dabei auf Spenden angewiesen zu sein.
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