Wissenschaftler kritisieren volle Klassen
Virologen kritisieren die bisherige Haltung der Länder, wonach Schulen keine Treiber der Pandemie seien. Der Direktor des virologischen Instituts am Universitätsklinikum Düsseldorf, Jörg Timm, sagte der F.A.S., er halte das „so für nicht mehr haltbar.“ Kleinere Kinder steckten sich zwar seltener mit dem Coronavirus an, könnten es bei einer Infektion aber genauso weitergeben. Kinder ab zwölf Jahren seien sogar „genauso ansteckungsfähig wie Erwachsene“, sagte Timm. „Daher spielen Schulkinder definitiv eine Rolle.“
Auch die Direktorin der Frankfurter Virologie, Sandra Ciesek, mahnte, jüngere und ältere Kinder bei der Schuldiskussion zu unterscheiden. Warum Grundschüler das Virus weniger verbreiten als Jugendliche, sei nicht ganz klar. Das Immunsystem von Kindern spiele eine Rolle, möglicherweise ebenso die weniger ausgeprägte Symptomatik und das Verhalten. Zur Eindämmung der Pandemie habe der Distanzunterricht bei älteren Kindern und Jugendlichen daher vermutlich einen größeren Effekt als bei Grundschulkindern.
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