Schulferien hatten keinen signifikanten Einfluss auf Corona-Ausbreitung
Welche Rolle Schulen bei der zweiten Corona-Welle spielen, fragen sich nicht nur Virologen und Epidemiologen. Waren die Urlaubsreisen der Familien am Ende ein wesentlicher Faktor bei der zweiten Welle? Ein Diskussionspapier des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung („The Role of Schools in Transmission of the Sars-CoV-2-Virus: Quasi-Experimental Evidence of Germany“), das der F.A.Z. vorliegt, kommt nun zu dem Ergebnis, dass die Schulferien weder im Sommer noch im Herbst einen signifikanten Einfluss auf die Ausbreitung des Virus hatten. Die Rückkehr zum vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien habe nicht zu einer Erhöhung der Infektionen geführt – weder unter Kindern noch unter Erwachsenen.
Nach der ökonometrischen Datenanalyse der drei Wirtschaftsforscher Uta Schönberg, Kirill Borusyak und Clara von Bismarck-Osten vom University College London (UCL) liegt der Effekt von Schulschließungen auf die Infektionsrate bei nahezu null. Das heißt, dass die Kinder während der Schulferien einem ähnlichen Infektionsrisiko ausgesetzt waren wie während des Schulbetriebs. Das hängt auch damit zusammen, dass die Familien oft in Länder mit einem höheren Infektionsrisiko als in Deutschland reisten.
Behalten Sie das Geschehen umfassend im Blick.
Zugang zu allen F+Artikeln
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Exklusive Berichte zur Corona-Pandemie und anderen Themen
- Über 500 F+Artikel pro Monat
- Jederzeit kündbar
Sonntagszeitung plus
Jetzt F+ und am Sonntag Lesegenuss mit der FAS
Nur 5,95 € /WOCHE
- Starke Themen, mutige Standpunkte: Die digitale Sonntagszeitung
- Bereits am Vorabend ab 20 Uhr
- Zugang zu allen F+Artikeln
- Jederzeit kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo