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Sieben Monate nach dem Tod von 27 Migranten beim Untergang ihres Boots im Ärmelkanal hat die französische Polizei 15 mutmaßliche Schleuser festgenommen. Es handle sich um 13 Männer und zwei Frauen, teilte die Staatsanwaltschaft in Paris am Donnerstag mit. Ein Festgenommener kam bereits in Untersuchungshaft, neun weitere sollten am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Das aufblasbare Boot hatte am 24. November bei der Überfahrt von Nordfrankreich nach Großbritannien Luft verloren, die Migranten waren ins Wasser gestürzt. Ein Fischerboot entdeckte die im Ärmelkanal treibenden Toten, darunter fünf Frauen und ein kleines Mädchen.
Wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtete, sollen die Festgenommenen einem afghanischen Schleusernetzwerk angehören, das für die gefährliche Überfahrt rund 3000 Euro pro Person kassiert haben soll. Die Festgenommenen seien überwiegend afghanische und pakistanische Staatsangehörige. Ihnen werde unter anderem fahrlässige Tötung, Menschenhandel und Bandenkriminalität vorgeworfen. Das Netzwerk habe sich nach der Rückkehr der radikal-islamischen Taliban an die Macht in Afghanistan im August 2021 gebildet. Daraufhin versuchten etliche Menschen das Land zu verlassen.
Die Flüchtlingskrise bei Calais dauert bereits seit Jahren an. Das Kentern des Bootes führte zu großer Betroffenheit. Frankreich und Großbritannien sowie auch Belgien, die Niederlande und Deutschland berieten über einen Umgang mit der steigenden Zahl von Migranten, die über den Ärmelkanal nach Großbritannien gelangen. Eine Lösung ist aber weiterhin nicht in Sicht. Seit dem Brexit ist das Verhältnis der Länder zueinander nicht mehr das Beste.
Erst in der Nacht zum Mittwoch brachten französische Seenotretter 84 Migranten in Sicherheit, die mit zwei Booten vor Calais und Le Touquet in Probleme geraten waren.