Von Schüssen durchsiebt

Wie viele Schüsse Jayland Walker genau getroffen haben, wird noch untersucht. Fest steht jedoch, wie viele Verletzungen der Körper des jungen Mannes aufweist. Laut Akrons Polizeichef Stephen Mylett sind es „mehr als sechzig“. Wie viele davon Eintrittswunden und wie viele Austrittswunden sind, ist noch nicht geklärt. Es ist 0.37 Uhr am vergangenen Montag, als acht Polizisten in Akron, Ohio, einen Hagel aus Kugeln auf Walker abfeuern. Nach den Schüssen, so beschreibt es Polizeichef Mylett in einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag, hätten Beamte Erste Hilfe geleistet, „um sein Leben zu retten“. Eintreffende Rettungskräfte hätten schließlich den Tod des 25 Jahre alten Schwarzen festgestellt.
Eigentlich wollten Polizeibeamte Walker in der besagten Nacht wegen eines Verkehrsdelikts stoppen. Als er nicht anhielt, begann eine sieben Minuten lange Verfolgungsfahrt, die mit seinem Tod endete. Zu diesem Zeitpunkt war der junge Mann unbewaffnet. Es ist ein weiterer Fall von Polizeigewalt gegen Schwarze in den Vereinigten Staaten, der Fassungslosigkeit hervorruft. Knapp eine Woche nach dem Vorfall veröffentlichte die Polizei der Stadt Akron am Sonntag Videoaufnahmen, die den Hergang zeigen sollen. Bürgermeister Dan Horrigan nennt sie bei der Pressekonferenz „herzzerreißend“. Es gebe „keine Superlative, um meine Gefühle zu beschreiben – und ich habe gesagt, dass ich über alle Maßen entsetzt, schockiert und untröstlich bin“. Er selbst habe viele Fragen, die noch beantwortet werden müssten.
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