Sauerstoffmangel und eine neue Virus-Variante
Im brasilianischen Bundesstaat Amazonas und vor allem in dessen Hauptstadt Manaus herrschen seit Tagen chaotische Zustände. Seit die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten in den vergangenen zwei Wochen wieder stark gestiegen ist, stehen die Krankenhäuser kurz vor dem Zusammenbruch. Ein Sauerstoffengpass hat das Gesundheitswesen in den vergangenen Tagen zum Kollabieren gebracht. Schwerkranke werden manuell mit Atemluft beatmet. Verzweifelte Einwohner stehen Schlange, um Sauerstoffflaschen zu Wucherpreisen nachzufüllen, damit ihre Angehörigen nicht ersticken.
Manaus wurde schon im vergangenen Jahr so hart wie kaum ein anderes Gebiet der Welt von der Pandemie getroffen. Drei Viertel der Bevölkerung sollen sich bis Oktober mit dem Virus infiziert haben. Einige Fachleute gingen daher von Herdenimmunität aus. Doch das Ausmaß der zweiten Welle spricht dagegen. Wissenschaftler gehen momentan deshalb vor allem einer Frage nach: Hängt die zweite Welle mit der neuen, „brasilianischen“ Version des Sars-CoV-2-Erregers zusammen, die im Dezember in Manaus entdeckt wurde? Könnte es sein, dass der Infektionsschutz aus der ersten Welle nicht gegen das „neue“ Virus, die sogenannte P1-Mutante, hilft? Ist die Mutante P1 also womöglich nicht nur leichter übertragbar, sondern auch im Hinblick auf den Immun- und damit den Impfschutz weitaus gefährlicher?
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