Die Bedrohungen der Südflanke im Blick

Der Stolz wuchs von Stunde zu Stunde. Die spanischen Gastgeber waren nicht nur zufrieden mit sich, die Stimmung in der Umgebung von Ministerpräsident Pedro Sánchez beschrieben einige sogar als „euphorisch“. „Wir haben unsere nationalen Ziele erreicht“, sagte der sozialistische Regierungschef am Donnerstag zum Ende des NATO-Gipfels. Im Parlament kämpfte seine Minderheitsregierung ums politische Überleben, während es Sánchez im Messezentrum am Rand der Hauptstadt sichtlich genoss, auf internationaler Bühne als Staatsmann zu glänzen. Der einzige Schatten, der auf seinen großen Auftritt fiel, war die kleine spanische Flagge, die in der ersten Gipfelrunde versehentlich verkehrt herum an seinem Platz hing.
Stolz ist man in der spanischen Hauptstadt nicht nur auf den reibungslosen Ablauf des Gipfels, sondern auf die „Madrider Erklärung“, wie das neue Strategische Konzept gleich genannt wurde: Spanien versteht sich als Stimme des Südens in der NATO. Zum ersten Mal nimmt das atlantische Bündnis in seinem Grundsatzdokument neben den Gefahren, die von Russland und China ausgehen, die Bedrohungen der südlichen Flanke in den Blick, von Nordafrika über den Nahen Osten bis in die Sahel-Zone.
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