Nato will Russland ohne Wettrüsten abschrecken
Mit dem offiziellen Ende des von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und anderen Spitzenvertretern der Allianz gerne als „Grundpfeiler der europäischen Sicherheitsarchitektur“ bezeichneten INF-Vertrags über das Verbot und die Vernichtung aller bodengestützten atomaren Mittelstreckenwaffen in Europa scheint am 2. August eine neue Zeitrechnung begonnen zu haben. Der Ende 1987 geschlossene Vertrag, der bis 1991 zur Vernichtung von rund 2700 im Besitz der damaligen Sowjetunion und der Vereinigten Staaten befindlichen bodengestützten atomaren Waffensystemen mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern geführt hat, gehört der Geschichte an. Ganz so tief, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat, ist der Einschnitt allerdings nicht.
Bereits lange ehe der amerikanische Präsident Donald Trump Anfang Februar den Rückzug aus dem Vertrag verkündete, hat sich die Allianz auf die veränderte geostrategische Großwetterlage eingestellt. Zudem hat der jüngste Besuch des amerikanischen Verteidigungsministers Mark Esper in Asien verdeutlicht, dass in die Washingtoner Überlegungen über die Zeit nach dem INF-Vertrag nicht nur die Kräfteverhältnisse in Europa, sondern auch Chinas wachsendes militärisches Gewicht einfließt. So hat Esper sich dafür ausgesprochen, in Kürze neue konventionelle Mittelstreckenwaffen aufzustellen. Zu möglichen Standorten äußerte er sich nicht im Detail.
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