Der Aufstand des Millionärs

Neemat Frem fährt selbst. Der libanesische Großindustrielle und Politiker hat gerade die Auftaktveranstaltung für seine Wahlkampfkampagne absolviert. Umgeben von Gratulanten, Ratgebern und Fragestellern verlässt Frem den Theatersaal. Er muss schnell weiter, befreit sich, so unauffällig es eben geht, aus der Menschentraube. Seine dunkle Limousine steht zur Abfahrt bereit. Frem nimmt nicht auf der Rückbank Platz, wie es der Dünkel bei anderen Politikern seines Landes gebietet. Er schwingt sich hinter das Steuer. Die Leibwächter bleiben zurück.
Die Fahrt führt durch Jounieh, eine Küstenstadt mit rund 350.000 Einwohnern, in welcher der Kontrast zwischen der tristen libanesischen Gegenwart und der Zeit, der das Land hinterhertrauert, besonders gut sichtbar wird. Längst sind es nicht mehr lange Nächte in den Klubs oder im Spielkasino, die mit der Stadt assoziiert werden, oder unbeschwerte Tage am Meer. Es sind vor allem die berüchtigten Staus, die es hier zu jeder Tageszeit zu geben scheint.
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