Die Grenzen des Wachstums

Am 3. Mai 1972 – vor 50 Jahren – empfing Bundespräsident Gustav Heinemann ungewöhnliche Gäste: Die Gründer des Club of Rome waren nach Bonn geladen. Anlass war das Erscheinen einer deutschen Übersetzung der Studie „The Limits to Growth“, die erst wenige Wochen zuvor veröffentlicht worden war. „Die Grenzen des Wachstums“, wie das Buch auf Deutsch hieß, sollte die Umweltbewegung und Umweltpolitik – auch und gerade in der Bundesrepublik – in elementarer Weise befördern und der Kritik am Leitbild des Wirtschaftswachstums einen starken Schub verleihen. Was machte die Wirkkraft dieses Buches aus und welche Bedeutung hat es für unsere Gegenwart?
Die Geschichte des Club of Rome ist eng verbunden mit der Faszination, die in den 1960er-Jahren von der Erforschung des Zukünftigen ausging. Damit verbunden waren weitreichende Überlegungen, ob und wie die Entwicklung der Menschheit geplant werden könnte und müsste. Der führende Kopf des Clubs war Aurelio Peccei, ein italienischer Ökonom und Manager, der für den Automobilhersteller Fiat in Südamerika gearbeitet und sich in internationalen Entwicklungsprojekten engagiert hatte. Er stand in regem Austausch mit einflussreichen Demokraten in den Vereinigten Staaten und war eng vernetzt in die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie einflussreiche Stiftungen wie die Ford Foundation.
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