Mehr Adam Smith wagen
Nach Corona werde die Welt eine andere sein als zuvor, heißt es häufig. Diese Feststellung ist ebenso richtig wie banal, denn noch nie ist die Menschheit in eine vergangene Welt zurückgekehrt. Panta rhei („Alles fließt“) – diese Erkenntnis wird schon dem antiken griechischen Philosophen Heraklit nachgesagt. Was wiederkehrt, sind ökonomische Herausforderungen und sich daraus ableitende wirtschaftspolitische Folgen. In der Debatte um die Rolle der Industrie in den alten Industrienationen und der Finanzierung des Wirtschaftswachstums in den Eurostaaten durch einen EU-Fonds feiern aus der Geschichte bekannte Denkfiguren eine Renaissance.
Im Jahr 1949 veröffentlichte der niederländische Ökonom Petrus Johannes Verdoorn einen Artikel in der italienischen Zeitschrift „L’Industria“, in dem er einem Zusammenhang zwischen dem Wachstum der Wirtschaft und dem Wachstum der Arbeitsproduktivität nachspürte. Der Niederländer arbeitete damals für eine Kommission der Vereinten Nationen, die sich mit dem wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas beschäftigte und eine Einschätzung des Wachstumspotentials gewinnen wollte. Auf der Basis von Daten für europäische Länder aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert gelangte Verdoorn zu dem Schluss, dass für seinen Beobachtungszeitraum im Durchschnitt eine Zunahme der Wirtschaftsleistung um einen Prozentpunkt von einem Wachstum der Arbeitsproduktivität um 0,45 Prozentpunkte begleitet wurde.
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