„Woran könnte ich mich noch erinnern?“
Mehr als drei Jahre dauert der Krieg schon. Im Osten sieht es danach aus, dass die deutschen Truppen Stalingrad einnehmen und von dort weiter in den Kaukasus vorstoßen können. Und auch an der Wittelsbacherallee im Frankfurter Ostend scheint es gut zu laufen – zumindest aus Sicht des Stiftungsvorstands, der die Geschicke der Naxos-Union leitet, seit die rechtmäßige Chefin Marie Pfungst entmachtet wurde. „Die Werke sind voll beschäftigt, 1600 Gefolgschaftsmitglieder, 250 im Felde, über 300 ausländische Hilfskräfte, zumeist Russen.“ So ist es einem Protokoll vom 30. Oktober 1942 zu entnehmen. Zwar ist ein Teil der Mitarbeiter eingezogen, aber die Lücke kann durch „ausländische Hilfskräfte“ gefüllt werden.
Die Niederschrift ist ein Dokument der ausbeuterischen Zwangsarbeit in den Naxos-Werken. Ein Faksimile findet sich im Begleitheft zur Themenwoche „Gegen das Vergessen“, die in den vergangenen anderthalb Wochen in der Naxoshalle stattfand. Auf dem Programm stand auch ein Symposion, bei dem das Forscherteam Freya Kurek, Björn Fischer und Luise Besier seine Erkenntnisse über die Naxoshalle im Nationalsozialismus vorstellte.
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