Angela Merkel hisst die weiße Fahne

Bund und Länder haben sich etwas Neues ausgedacht. Sie haben ihrem jüngsten Beschluss zum Umgang mit der Corona-Pandemie eine Grafik vorangestellt. Das ist nicht irgendein Gimmick, das ist ein Eingeständnis. Allmählich wird es sogar für diejenigen, die sich regelmäßig und intensiv mit den einzelnen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus beschäftigen, schwierig. Selbst wer inzwischen Begriffe wie Sieben-Tage-Inzidenz, kontaktfreier Sport und körpernahe Dienstleistungen mühelos vom Wachwerden bis zum Einschlafen über die Lippen bringt, kann den Überblick darüber verlieren, was genau wann unter welchen Umständen wo erlaubt und was verboten ist.
Dabei kann es den einen und endgültigen Masterplan, mit dem jeder Gastronom bis zur nächsten Weihnachtsgans auf den Teller genau berechnen kann, wie viele Gäste er bewirten darf, gar nicht geben. Schon weil niemand weiß, ob sich während eines Pläne schmiedenden Bund-Länder-Treffens nicht gerade eine neue Virusmutation auf den Weg Richtung Deutschland macht, ist die schöne Vorstellung einer alles berücksichtigenden „Roadmap raus aus der Pandemie“ leider Unsinn. Auch die jetzt beschlossenen fünf Öffnungsschritte bis zum April sind in dem Moment Makulatur, in dem das Virus aus dem Ruder läuft.
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