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Man kann inzwischen schon von einer Serie von Corona-Ausbrüchen in der Fleischindustrie sprechen, und diese Serie setzt sich gerade fort: In Dissen im Landkreis Osnabrück sind 92 von 278 Mitarbeitern eines Fleischverarbeitungsbetriebs positiv auf das neuartige Virus getestet worden. Die Tests waren Bestandteil einer Reihenuntersuchung aller Schlachthofmitarbeiter, die das Land Niedersachsen in der vergangenen Woche angekündigt hat. Der Betrieb in Dissen kam gleich zu Beginn an die Reihe, weil die Behörden einen Hinweis aus dem Nachbarland Nordrhein-Westfalen erhalten haben. Dort sind in einem Schlachthof der Firma Westfleisch in Coesfeld bisher 275 Mitarbeiter positiv getestet worden. Westfleisch ist auch an dem Verarbeitungsbetrieb in Dissen beteiligt. Das Unternehmen betreibt den Standort gemeinsam mit Danish Crown. Westfleisch und Danish Crown zählen neben Tönnies, Vion sowie der Müller-Gruppe zu den fünf großen Fleischkonzernen Deutschlands.
Zwischen Coesfeld und Dissen sollen zwar keine Mitarbeiter hin- und hergeschoben worden sein, wie dies trotz der Corona-Pandemie in anderen Fällen geschah. Aber in beiden Fällen soll derselbe Subunternehmer Mitarbeiter gestellt haben. In Behördenkreisen vermutet man, dass die Mitarbeiter dadurch auch untereinander Kontakt hatten. Und auch in Dissen waren etliche der infizierten Mitarbeiter in Sammelunterkünften untergebracht. Die vornehmlich aus Rumänien und Polen stammenden Beschäftigten sollen wegen der Pandemie zwar angeblich in Einzelzimmern geschlafen haben. Aufgrund der gemeinschaftlich genutzten Küchen und Sanitäranlagen habe es aber dennoch eine „hohe Ansteckungsgefahr“ gegeben, wie ein Sprecher des Landkreises Osnabrück erklärt.
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