Mit 2G gegen die vierte Welle

Es ist eine Entwicklung mit Ansage, auch wenn sie in ihrer Dimension dann doch viele überrascht: Am Freitag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) zum zweiten Mal in Folge einen Höchststand an Corona-Neuinfektionen. Die Gesundheitsämter aus ganz Deutschland erfassten 37.120 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – so viele wie noch in keiner der drei Wellen zuvor. Bereits am Donnerstag war mit 33.949 Neuinfektionen ein neuer Negativrekord erreicht worden. Besonders in Bayern (9491 Neuinfektionen binnen 24 Stunden), Sachsen (4149) und Thüringen (1944) nimmt das Infektionsgeschehen bereits seit vergangener Woche rasant zu, während die Zahlen im Nordosten und Westen des Landes zuletzt nur noch leicht stiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag deutschlandweit bei 169,9; deutlich darüber liegen Thüringen (386,9), Sachsen (385,7) und Bayern (256,8).
Seit es Impfstoffe gegen Covid-19 gibt, ist die Inzidenz jedoch nicht mehr alleiniger Maßstab für politisches Handeln. Vielmehr ist die Hospitalisierungsquote in den Fokus gerückt, die ausdrückt, wie stark sowohl Normal- als auch Intensivstationen mit Covid-19-Patienten gefüllt sind. Ziel ist es, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, von der nicht nur an Corona Erkrankte, sondern alle potentiellen Patienten betroffen wären. Schon seit Tagen spitzt sich auch die Lage in Deutschlands Krankenhäusern zu. Etwa 90 Prozent der Corona-Patienten seien ungeimpft, sagte Michael Albrecht, Chef des Dresdner Universitätsklinikums und Sachsens Klinikbetten-Koordinator. Das betreffe vor allem mittlere Jahrgänge, die zudem deutlich länger im Krankenhaus bleiben müssten als ältere Jahrgänge vor einem Jahr.
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