Debakel mit Ansage

Was sich seit Tagen mit Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen an deutschen Flughäfen abspielt, ist ein Debakel mit Ansage. Kilometerlange Schlangen über Stunden wartender und entnervter Passagiere, tausende gestrichene Flüge und Kofferberge nicht eingeladener Gepäckstücke. Um das Chaos zu beseitigen oder wenigstens abzumildern, fehlt mitten in der Hauptferienzeit das notwendige Personal.
Sehenden Auges haben Fluggesellschaften, allen voran die sich selbst Premiummarke nennende Lufthansa, aber auch Flughafenbetreiber wie die Fraport, während der Pandemie im großen Stil Zehntausende Mitarbeiter teils mit Abfindungsprogrammen aus ihren Jobs gedrängt. Andere suchten sich bessere und vor allem besser bezahlte neue Arbeit in anderen Branchen. Offenbar hatte keiner der Verantwortlichen bei Lufthansa und Co. nach den für ihre Unternehmen desaströsen zwei Corona-Jahren damit gerechnet, dass Millionen Menschen wieder reisen wollen – und zwar in die Ferne.
Nun soll die Politik es wieder einmal richten und Unternehmen helfen, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Es reicht jedoch nicht aus, mit schnell bewilligten Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen Hilfskräfte aus dem Ausland etwa bei Sicherheitskontrollen einzusetzen. Bis diese eingearbeitet und selbst überprüft sind, ist die Feriensaison schon vorbei. Und die Urlaubsfreude bei vielen dahin.
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