Rörig: Politik muss bei Missbrauchsaufarbeitung handeln

Seit den Missbrauchsgutachten der Erzbistümer Köln sowie München und Freising mehren sich die Stimmen, die ein staatliches Eingreifen in die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in den Kirchen fordern. Inzwischen gibt es auch immer mehr Bischöfe und Kirchenvertreter, die darin eine letzte Möglichkeit sehen, den Glaubwürdigkeitsverlust der Kirchen aufzuhalten. Die Kirchen können kein Sonderprivileg für sich in Anspruch nehmen oder sich auf das Kirchenrecht berufen. Daran hat der bisher amtierende Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Johannes-Wilhelm Rörig, erinnert.
Er hat die Politik daher in einem Positionspapier, das der F.A.Z. exklusiv vorliegt, aufgefordert, endlich einen zweiten Schritt zu gehen und die Verpflichtung des Staates zu einer stärkeren Verantwortungsübernahme tatsächlich einzulösen. Der Staat brauche auch glaubwürdige Kirchen, es werde ihnen nicht gelingen, die Glaubwürdigkeitskrise ohne staatliche Hilfe bei der Aufarbeitung zu überwinden, sagt Rörig.
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