Was wusste Ratzinger?

Alles gehöre auf den Tisch: Das ließ der bald 95 Jahre alte vormalige Papst Benedikt vorige Woche verlauten. Es geht um ein Gutachten zum Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs im Erzbistum München und Freising. Spätestens seit Benedikts Wortmeldung ist klar, dass die Veröffentlichung des Gutachtens an diesem Donnerstag internationale Aufmerksamkeit finden wird – zumal es eben auch um mögliche Versäumnisse des einstigen Münchner Erzbischofs Ratzingers geht.
So beginnt ein weiteres Kapitel in der Missbrauchsdebatte, die hierzulande vor nunmehr zwölf Jahren ernsthaft begonnen hat.
Im Januar 2010 machte Jesuitenpater Klaus Mertes öffentlich, dass sich in der Vergangenheit mehrere Jesuiten an Schülern am Canisius-Kolleg in Berlin vergangen hätten, das er damals leitete. Binnen weniger Wochen fiel die Mauer des Schweigens, die das Thema Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland bislang umgeben hatte, in sich zusammen.
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