Union bleibt auch nach Dresden stärkste Fraktion

Die Union wird stärkste Fraktion im neuen Bundestag. Daran wird auch die Nachwahl am 2. Oktober in dem vor drei Jahren hart umkämpften Wahlkreis Dresden I. nichts mehr ändern, die zu einem weiteren Überhangmandat führen könnte. Die Bundestagswahl findet in einem der beiden Dresdner Wahlkreise erst später statt, weil dort die Direktkandidatin der rechtsextremen NPD gestorben ist.
Rechenfaktor Überhangmandate
Die Partei hat inzwischen als Ersatz den früheren Republikaner-Chef Franz Schönhuber nominiert, der nun auf den neuen Stimmzetteln steht. In Dresden I dürfen 219.492 Menschen wählen. Das sind rund 0,35 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland. Rechnerisch entfallen damit auf diesen Wahlkreis etwa 2,1 der normalerweise 598 Bundestagsmandate.
Die Größe des Bundestags kann jedoch in bestimmten Fällen durch so genannte Überhangmandate zunehmen. So kamen bei der vergangenen Wahl 603 Abgeordnete ins Parlament. Die Entscheidung über eines dieser zusätzlichen Mandate fiel 2002 auch im Wahlkreis Dresden I. Dort und in zwölf weiteren sächsischen Wahlkreisen eroberte die CDU mit Erststimmen das Direktmandat. Damit durfte die sächsische CDU insgesamt 13 Abgeordnete in den Bundestag schicken.
Das war einer mehr, als der Partei zunächst nach dem Zweitstimmenergebnis zustand. CDU und SPD lieferten sich 2002 in Dresden I ein Kopf-an-Kopf- Rennen. Das Direktmandat ging mit 33,8 Prozent der Erststimmen nur knapp an die CDU. Die SPD-Kandidatin erhielt 31,3 Prozent, die PDS folgte mit 20,9 Prozent. Bei den Zweitstimmen lag die SPD (32,9 Prozent) vor CDU (30,5), PDS (17,7), Grünen (7,9) und FDP (7,0).