Haubitzen in der Heide

Ein weites Stück Heide bei Munster, blauer Himmel, Vögel zwitschern. In ungefähr zweieinhalb Kilometer Entfernung soll sich eine Militärkolonne befinden, bestehend aus Panzern und Raketenwerfern. Man sieht sie nicht, denn die Kolonne ist nur auf einer Übungskarte eingezeichnet. Wenn es sie allerdings wirklich gäbe, wäre sie in ein paar Sekunden zerstört. Deutsche Artilleristen haben sie auf dem Schirm. Und sie sorgen jetzt dafür, dass die Vögel verstummen und das Heidestück weiter hinten in schwarzem Rauch und zuckenden Blitzen verschwindet. Wo die gegnerische Kolonne gestanden hätte, explodieren Geschosse, abgefeuert von Panzerhaubitzen, die in zehn Kilometer Entfernung an einem Waldrand stehen.
Was die Bundeswehr hier demonstriert, ist die ungeheure Zerstörungskraft ihrer 155-mm-Munition. Sie entgleitet der schwersten Waffe, die das Heer besitzt. 57.000 Kilo Kampfgewicht bringt eine Panzerhaubitze 2000 auf die Waage, 60 Schuss hat sie an Bord. Zehn in der Minute steht im Handbuch. „Wir schaffen zwölf“, sagt Hauptfeldwebel Martin M., Chef eines Zuges aus vier Fahrzeugen. Nachdem man die Wirkung hatte besichtigen können, geht es per Bus eine halbe Stunde durch die Heidelandschaften des größten deutschen Truppenübungsplatzes Bergen/Munster, nördlich von Hannover. Von dort kam das Feuer. Aber man sieht nichts. So soll es sein.
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