Trügt der Schein?
Die täglichen Zahlen der Neuinfektionen in Deutschland können dieser Tage dazu dienen, die Bevölkerung in verschiedene Charaktergruppen einzuteilen: Die Optimisten sehen nach drei Wochen „Lockdown light“ den Wendepunkt im Kampf gegen die weitere Ausbreitung von Sars-CoV-2 erreicht, während die eher pessimistisch Veranlagten die Zahlen als Ausdruck allzu zaghafter Kontaktbeschränkungen deuten. Tatsächlich sind die Daten des Robert-Koch-Instituts nach wie vor alles andere als selbsterklärend, daran hat auch die monatelange Erfahrung im Umgang mit ihnen nichts geändert.
Eine zentrale Herausforderung im Verständnis der Daten ist zumindest bereits stärker im Bewusstsein verankert als noch zu Beginn der Krise: Die Zahl der Neuinfektionen reagiert auf Verhaltensänderungen in der Bevölkerung immer erst mit einer beträchtlichen Verzögerung. Wissenschaftler um die Max-Planck-Wissenschaftlerin Viola Priesemann hatten diese Zeitdifferenz zwischen dem Einsetzen von Maßnahmen und deren Wirkung auf die Zahlen für das Frühjahr anhand eines statistischen Modells abgeleitet.
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