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Vier Seiten brauchen die katholischen Bischöfe in Deutschland, um den Überfall Russlands auf die Ukraine als das zu brandmarken, was er auch im Licht kirchlicher Friedensethik ist: ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg. Von Papst Franziskus, der gewöhnlich um keine noch so pointierte Äußerung verlegen ist, wenn es um Leben und Tod geht, hat man dies so nicht gehört.
Weil aber die Friedensethik seit alters her ein ethisch-juristisches Instrumentarium ist, um Gewalt einzuhegen, und dazu auch das Recht auf Selbstverteidigung gehört, zollen die Bischöfe der Bundesregierung auch Beifall für deren außen- und sicherheitspolitische Kehrtwende, der Ukraine Waffen zu liefern und die Bundeswehr zu befähigen, ihrem Auftrag nachzukommen.
Damit sind die Bischöfe schneller in der Wirklichkeit angekommen als manche ihrer evangelischen Kollegen. Gemeinsam müssen sich die Repräsentanten der Kirchen in Deutschland aber fragen lassen, ob sie mit ihren aktuellen Einlassungen gegen Krieg und für Frieden, mit ihrer jahrzehntelangen Diskreditierung von Rüstungsanstrengungen sowie der Glorifizierung einer postheroischen Gesellschaft im Namen christlich gebotener Gewaltlosigkeit nicht genau jene Gesinnungen gefördert haben, die die deutsche Politik blind gemacht haben für die Abgründe von Realpolitik. „Theologie nach Auschwitz“ war leider immer schon mehr als eine Metapher.