
Von Bienen und Bauern
Die Initiatoren des Volksbegehrens „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen!“ verstehen ihr Handwerk. In einem Argumentationsleitfaden für ihre Unterstützer machen sie klar, warum sie nicht etwa gefährdete Wanzen oder Zikaden in den Mittelpunkt stellen, sondern Bienen: Die seien „Sympathieträger“. Für den vergangenen Freitag riefen sie alle „Bienenretter“ dazu auf, „als Tier oder Pflanze verkleidet an einem fröhlichen Umzug der Artenvielfalt teilzunehmen“. Bunte, kreative Kostüme seien erwünscht, hieß es. Aber auch an den gestressten Münchner, der nur kurz aus dem Büro zur Demo summen wollte, war gedacht: Im Zweifel reiche ein Stofftier oder eine Blume im Haar.
Das Volksbegehren ist von der ÖDP gestartet worden, später haben sich in einem Trägerkreis der Landesbund für Vogelschutz, der Bund Naturschutz und die Grünen angeschlossen. Die haben in ihrem Landtagswahlkampf bewiesen, dass Naturschutz in seiner anschaulichsten Form – Wasser, Wald, Bienen, Bambis – in der Bevölkerung und bei den Medien auf fruchtbaren Boden fällt. Anders als etwa die Willkommenskultur in der Asylpolitik ist die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen quer durchs politische Spektrum vermittelbar – in Bayern sowieso, wo die Schönheit der Natur jedermann ins Auge springt. Außerdem geht das Thema direkt ans Herz. Schöner Satz des Grünen-Fraktionschefs Ludwig Hartmann dazu: „Wo sich einst Hase und Igel gute Nacht gesagt haben, herrscht heute Totenruhe.“
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